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So fliegt die Sicherung nur im Fehlerfall Schukat gibt Tipps für die Auswahl der passenden GeräteschutzsicherungGeräteschutzsicherungen wie die von SIBA schützen elektrische Anlagen, Geräte und Baugruppen vor unzulässig hohen Strombelastungen. Damit diese nur im Fehlerfall rausfliegt, ist es wichtig, im Vorfeld die richtige Sicherung auszuwählen.
Um die Geräte vor ungewollten Ausfallzeiten zu schützen, müssen bei der Auswahl der Sicherung gewisse Einflussfaktoren berücksichtigt werden. Diese sind entscheidend für die Lebensdauer und Funktion der Sicherung. Wichtige Einflussfaktoren:
Die Auswahl einer Sicherung erfolgt häufig nach Bemessungsstrom, Bemessungsspannung und Charakteristik. Aber Vorsicht: Dabei wird angenommen, dass der angegebene Bemessungsstrom auch dauerhaft über die Sicherung fließen darf, was nur selten zutrifft. Denn die relevanten Normen gehen bei der Bestimmung des Bemessungsstromes immer von optimalen Bedingungen für die Sicherung aus (23°C Umgebungstemperatur, ungehinderte Wärmeabgabe, kontinuierlich fließender Strom). • Umgebungstemperatur und Bemessungsstrom:
Liegen höhere Umgebungstemperaturen als 23°C vor, verringert sich die dauerhaft mögliche Strombelastung. Die Wärme im Schmelzleiter kann nicht mehr ausreichend abgeführt werden, was zum Auslösen der Sicherung unterhalb des Bemessungsstromes führen kann. Umgekehrt verhält es sich mit Temperaturen kleiner 23°C – die Sicherung löst erst bei höheren Strömen aus.
So lässt sich die Verschiebung des Bemessungsstromes für verschiedene Sicherungen bei unterschiedlichen Umgebungstemperaturen ermitteln: • Umgebungstemperatur und Schmelzintegral:Auch hier gelten die in den Datenblättern angegebenen Werte für das Schmelzintegral eines Sicherungseinsatzes für normale Raumtemperaturen. Steigen die Temperaturen in höhere Bereiche, verringert sich das angegebene Schmelzintegral des Sicherungseinsatzes. Liegen die Temperaturen unter 20°C, ist mit einem erhöhten Schmelzintegral zu rechnen.
Dieser Korrekturfaktor ist für die Kalkulation des Schmelzintegrals anzunehmen: • Einschaltströme:
Zur Bewertung von Einschaltströmen gibt es verschiedene Methoden. Häufig genutzt: Der Vergleich des Einschaltstromes mit der Zeit/Strom-Kennlinie der Sicherung. Dazu werden die Höhe des Einschaltstromes und die Zeit, über die der Strom fließt, in die Kennlinie eingetragen. So zeigt sich, ob der Einschaltstrom die Sicherung zum Auslösen bringen wird. Zur Vermeidung einer Überlastung der Sicherung ist ein ausreichender Abstand zwischen Einschaltstrom und tatsächlichem Schmelzstrom der Sicherung erforderlich. Richtwert: Einschaltstrom = max. 60 % des Auslösestromes. • Pulsbelastungen:
Pulsbelastungen sowie kurzzeitige Einschaltströme lassen sich über den Vergleich des Last- zu Sicherungs-Schmelzintegrals bewerten: Zunächst den Energieertrag der Belastung in die Sicherung ermitteln (ggf. über Näherungen), dann ermitteltes Pulsintegral mit dem Schmelzintegral der Sicherung aus dem Datenblatt vergleichen. Liegt ein Puls nur einmalig oder wenige Male über die gesamte Lebensdauer der Elektronik an, reicht ein Schmelzintegral des Sicherungseinsatzes aus, das größer als das ermittelte Pulsintegral ist. Gibt es eine häufiger wiederkehrende Belastung, ist ein ausreichender Abstand zwischen Schmelzintegral der Sicherung und Pulsintegral erforderlich.
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