| Bert Schukat: ''Ich bin der festen Überzeugung, dass viele Hersteller auch in Zukunft einen Teil ihrer Geschäfte nicht selber machen, sondern sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren wollen.'' |
| Das heißt im Detail?
Wir konnten eine Steigerung von 47 Prozent erzielen. Vom Umsatz her haben wir 157 Millionen Euro brutto erreicht.
Bedeutet das auch eine Steigerung im Ergebnis? Viele Firmen aus der Elektronik Branche klagen, dass sich das Ergebnis nicht derart gesteigert hat wie der Umsatz.
Wir konnten im Mittel die Marge halten, mussten aber an verschiedenen Stellen auch Margenverluste hinnehmen, z. B. wegen sehr stark gestiegener Transportkosten. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Aufgrund der Geschehnisse in China versuchen viele umzuswitchen von See- auf Luftfracht. Wir sind der Überzeugung, der einzig wirtschaftliche Transportweg für den Kunden ist der Seeweg. Daher versuchen wir, die Planung hinsichtlich der Bevorratung für unsere Kunden so zu fahren, dass wir die Kunden per Seefracht bedienen können. Das hat Vorteile, aber fordert zugleich ein hohes Maß an Engagement von uns.
Schukat lässt sich beim Geschäftsmodell aus meiner Sicht nicht so recht in eine klassische Kategorie – Volumen-, Spezial- und eCommerce-Distributor - einordnen. Wie würden Sie Ihr Geschäftsmodell klassifizieren?
Die Digitalisierung nimmt einen immer größeren Stellenwert in allen Geschäftsprozessen ein, und wir bedienen alle Zielgruppen – ausgenommen den privaten Endverbraucher. Jeder Kunde wird bedarfsorientiert betreut, sei es persönlich oder durch das Angebot von digitalen Diensten. Von der Anfrage zur Lieferung unternehmen wir große Anstrengungen, um gemeinsam mit unseren Geschäftspartnern auf digitaler Ebene Mehrwerte entlang der Lieferkette zu generieren. Dabei soll der Datenaustausch intern und nach außen einfach und unkompliziert sein. Wir sind überzeugt davon, dass wir die Digitalisierung deutlich ausprägen bzw. auch Lieferanten und Kunden einbinden müssen, um in der Zukunft bestehen zu können. Insbesondere die großen Kunden erwarten von ihrem Dienstleister Digitalisierung, und je nachdem, mit wem sie es zu tun haben, legt in der Digitalisierung jeder einen anderen Fokus und will auf seine Art und Weise mitgenommen werden. Genau das ist aus meiner Sicht der Schlüssel zum Erfolg: Der Kunde muss es leicht haben und es muss schnell gehen. Er ist es gewohnt, ein Schlüsselwort bei Google einzugeben und Antworten zu bekommen. So ähnlich erwartet er dies auch von seinem Distributor. Wir wollen, dass der Kunde bei uns im System seine Herstellerteilenummer eingibt und bei der Produktsuche möglichst schnell zum Ziel kommt. Darüber hinaus wünscht der Industriekunde natürlich auch Lieferpläne, Logistikmodelle und mehr. (...)
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