MeanWell LED Stromversorgungen sind das am schnellsten wachsende Produktsegment - Das neue Werk vervierfacht die Produktionskapazität

weiße Netzteile mit PWM-Ausgang

Der rasante Anfstieg der LED Stomversorgung
Der rasante Erfolg der MeanWell LED Stromversorgungen machte in Europa den Bau einer neuen Niederlassung notwendig, die nun über ein deutlich größeres Lager verfügt und damit auch in Zukunft ein hohes Maß an Liefer- und Termintreue für Netzteile sicherstellen kann.

Innerhalb weniger Jahre hat sich das Produktsegment Meanwell LED Stromversorgung und seine Distributionspartner in Europa, wie etwa Schukat electronic, zu einer der wichtigsten Produktgruppen entwickelt. Fast ein Drittel des Jahresumsatzes von 458 Mio. Dollar wurde in 2012 mit MeanWell LED Power erzielt.

Damit hat sich dieses Produktsegment zur mit Abstand zweitwichtigsten Gerätegruppe nach den in Gehäusen untergebrachten Stromversorgungen für den Industriebereich entwickelt, die nach wie vor 42% zum Unternehmensumsatz beitragen.

Wie sind die Wachstumschancen für den LED Bereich

Doch während beispielsweise die Wachstumsrate der mit Gehäusen ausgestatteten Netzteile von 2010 zu 2011 um fast 13% rückläufig war, wuchs der Meanwell LED Bereich im gleichen Zeitraum um 66,31% - eine Wachstumsdynamik, für die laut Coleman Liu, General Manager von MeanWell in Europa, kein Ende abzusehen sei. Und auch in der Distribution hat sich das MeanWell LED Treiber-Segment, seit sieben Jahren zu einem Boom-Bereich mit Wachstumsraten von über 20% entwickelt.

Aktuell umfasst das Leistungsspektrum der LED-Treiber von MeanWell LED Netzteile mit Ausgangsleistungen von 12 bis 320 W. In Zukunft wird das Leistungsspektrum laut Dr. Wen Wu, Application Engineer bei MeanWell Europe, um Modelle mit Ausgangsleistungen von 450 und 600 W ausgebaut. Für alle Modelle gilt, sie sind „Waterproof“ und eignen sich damit auch für den Einsatz im Außenbereich.

Netzteile LCM mit DALI-Interface und Tasterdimmung

Neue Serien mit DALI und PWM
Je nach den Applikationswünschen des Kunden sind die MeanWell LED Stromversorgungen entweder mit einem Analog-Eingang ausgestattet (LCM-Serie), oder mit einer DALI-Schnittstelle. Während sich die analogen Geräte über eine Gleichspannung (0 bis 10 V) oder über ein PMW-Signal steuern lassen, warten andere MeanWell LED Modelle mit dem Digital Adressable Lighting Interface auf. Zusätzlich bieten die DALI-Geräte dem Anwender noch eine Push-Dimm-Schnittstelle.

An Bedeutung gewinnt die drahtlose Kommunikation bei der Lichtsteuerung. Dabei wird das analoge Dimmen mit Hilfe eines Steuergerätes um die Fähigkeit zum drahtlosen Dimmen erweitert. Durch das Wireless Dimming lassen sich neben dem Gebäudemanagement auch mobile Geräte wie Smartphones, Tablet-PCs oder andere Consumer-Geräte mit Wireless-Schnittstellen zur LED-Beleuchtungssteuerung einbinden. Als bevorzugte Wireless-Technologie weist Dr. Wu neben Bluetooth in diesem Zusammenhang vor allem auf die im Lighting-Bereich weit verbreitete ZigBee-Technik hin.

Mit welchen Technologien steigt der Wirkungsgrad auf über 91%
LED-Beleuchtungen zeichnen sich durch eine hohe Energieeffizienz aus. Da verwundert es nicht, dass der Wirkungsgrad der MeanWell Schaltnetzteile immer höher getrieben wird. So ist etwa die MeanWell LED Schaltnetzteil Serie HLG mit Wirkungsgraden von knapp unter 90% (HLG-40H) bis zu Versionen mit Wirkungsgraden von 95% (HLG-320H) zu bekommen.

Um das zu schaffen, setzen die Entwickler auf der Schaltnetzteil Primärseite auf sanft schaltende Technologien wie Quasi-Resonante-Wandler oder LCC-Converter. Auf der Schaltnetzteil Sekundärseite verwenden die Entwickler Synchronous Rectifier MOSFET-Driver, die für weniger Verluste sorgen, was die Kühlkörperanforderungen reduziert, und für eine höhere Betriebszuverlässigkeit der MeanWell LED Netzteile.

Coleman Lui, MeanWell
"Wir rechnen für 2013 in Europa mit einem Umsatzwachstum von 20 Prozent. Zu diesem
Wachstum tragen zu etwa gleichen Teilen unsere Wettbewerbsfähigkeit, der Erfolg unserer LED-Treiber und das dynamische Wachstum in Osteuropa bei."

Doch die Entwicklungsanstrengungen im MeanWell 24V Netzteil Bereich richten sich bei MeanWell, wie Dr. Wu erläutert, vor allem auch auf die Umsetzung der von der Europäischen Kommission verabschiedeten ErP-Ecodesign-Richtlinie (2009/125/EC). Diese Direktive schreibt u.a. vor, dass ab dem 1. September 2014 der Standby-Verbrauch externer LED-Treiber 1 W nicht überschreiten darf. Zwei Jahre später verschärft sich diese Vorschrift zum 1. September 2016 auf eine Leerlaufleistung von 0,5 W bei einem Netzteil. An der Realisierung dieser Gesetzesvorgaben wird gearbeitet.

MeanWell entwickelt 50 neue Produkte pro Jahr
Insgesamt beschäftigt MeanWell heute rund 90 Ingenieure in Taiwan sowie in Guangzhou und Suzhou, die sich mit Entwicklung und Forschung im Stromversorgungsbereich beschäftigen. Jährlich fließen nach Angaben von Liu 5% des Unternehmensumsatzes in Forschung und Entwicklung. Als Produkt dieser Anstrengungen präsentiert MeanWell etwa 50 neue Produkte pro Jahr.

MeanWells Erfolge haben den Ausbau der Niederlassung und der Präsenz in Europa nötig gemacht. Für 3,5 Mio. Euro wurde in Amstelveen, nahe Amsterdam, die neue Europaniederlassung von MeanWell errichtet und im September letzten Jahres eröffnet. Den Wert des Lagers, das sich über 1200 m² erstreckt, beziffert Liu aktuell auf 3,6 Mio. Euro. Aktuell liegt die Lagerumschlagshäufigkeit bei 10.

Coleman Lui, MeanWell LED
„Auch wenn wir seit Jahren auch kundenspezifische Stromversorgungen entwickeln und herstellen“, erläutert Liu, „ist MeanWell in erster Linie ein Hersteller von Standardgeräten, und 95% unseres Standardgeräteprogramms halten wir am Lager für unsere Kunden vor“.

Drei Viertel aller Kundenanfragen werden innerhalb von zwei Tagen ausgeliefert, für den regelmäßigen Nachschub sorgen wöchentliche Lieferungen per Schiff- und Luftfracht. “Aus unserer Sicht“, so Schukat, „Ieistet die Vergrößerung des Lagers in der neuen Europaniederlassung von Mean WeII einen entscheidenden Beitrag dazu, auch in Zukunft das hohe Maß an Liefertreue, das MeanWell und uns auszeichnet, zu gewährleisten“.

Auch die technische Manpower in Amstelveen wurde inzwischen erhöht, insgesamt stehen dort nun vier Leistungselektronik-Spezialisten zur Verfügung. Zu ihren Aufgabe gehören neben der technischen Unterstützung der Kunden und Distributoren und der Problembehebung auch die Modifikation von Produkten und Samples sowie die Fehleranalyse. Mittelfristig könnte in Amstelveen auch die Endmontage von kundenspezifisch konfigurierbaren Stromversorgungen erfolgen.

Zu den Zukunftsplänen von MeanWell in Europa gehört auch die Entwicklung von Stromversorgungen in Europa, um spezifischer auf die Anwenderbedürfnisse europäischer Kunden eingehen zu können. In welcher Form das geschehen wird, steht noch nicht fest. Denkbar wäre zu diesem Zweck aber offenbar auch die Übernahme einer europäischen Firma.

Gekürzte Version; der Originaltext ist erschienen in der Fachzeitschrift Markt & Technik 28/13 am 12. Juli 2013, Textauszüge mit freundlicher Genehmigung des Weka Verlags (Autor Engelbert Hopf), Inhalt ohne Gewähr.